Im Laufe des Lebens verändert sich jeder Mensch. Er wächst und formt sich mit seinen ganz persönlichen Herausforderungen und Erfahrungen. Entsprechend verändern sich auch seine Beziehungen. In der Jugend entstehen seltener feste und langlebige Partnerschaften. Die Jugendzeit dient vielmehr dazu, die eigenen Vorlieben und Abneigungen herauszufinden und den passenden Partner zu finden.

Aber auch sich auszuprobieren und die verschiedensten Gefühle kennen und den Umgang mit ihnen zu lernen. In den darauf folgenden Jahren liegt der Fokus heute zunehmend auf der beruflichen Weiterentwicklung, gerade unter den Frauen. Die Beziehung wird häufiger der Karriere untergeordnet, womit Fern- oder Wochenendbeziehungen zunehmen. Dennoch wird die Beziehung als wichtiger Bestandteil des Lebens gesehen. Viele wünschen sich das klassische Bild einer Familie – Haus, Kinder, Garten und eine glückliche Partnerschaft. Im frühen Erwachsenenalter wird Partnerschaft meist anders gelebt als zur Lebensmitte und darüber hinaus. Der Fokus liegt eher auf gemeinsamen Erlebnissen, zu zweit oder mit dem Freundeskreis, auf Unternehmungen, Party und vor allem auch auf der Sexualität. Beziehungen finden noch eher im experimentellen Bereich statt, die Partner sind so auch eher für Veränderungen und Kompromisse bereit. In der Lebensmitte hingegen sind Partnerschaften häufiger familiär ausgerichtet. Gerade Anfang 30 bis etwa Anfang 50 steht die Familienplanung und die Schaffung einer soliden Basis bei den meisten Paaren im Vordergrund. Der Wunsch nach Sesshaftigkeit, Eigenheim und oft auch Kindern ist hier am stärksten. Die meisten Paare befinden sich zudem in stabilen beruflichen Verhältnissen und können den Blick eher auf sich selbst und die Paarbeziehung richten. In der zweiten Lebenshälfte gestalten sich Beziehungen in der Regel ruhiger, verlässlicher und weniger aktiv. Das gegenseitige Vertrauen und die Vertrautheit bilden einen wichtigen Stabilitätsfaktor. Geht es für das Paar dann dem Rentenalter entgegen, bleibt natürlich auch wesentlich mehr Zeit füreinander. Gerade bei Paaren, die schon sehr lange zusammen sind, hat sich in den meisten Fällen eine tägliche Routine, liebevolle Zweisamkeit, aber auch oftmals eine Art Abhängigkeit eingestellt. Doch ganz gleich, in welchem Alter – entscheidend für die Qualität der Beziehung ist die Dauer und die Gestaltung dieser. Beziehung bedeutet in jedem Alter auch Pflege und Arbeit an ihr. Erst das macht sie langlebig und qualitativ hochwertig.