So vielfältig, wie wir Menschen sind – so unterschiedlich sind unsere Beziehungskonzepte. Fakt ist, dass sie sich im Laufe der letzten Jahrzehnte deutlich verändert haben. Die Anforderungen an jeden Einzelnen haben sich gewandelt und dies wirkt sich zwangsläufig auf die Gestaltung von Beziehungen aus.

Die große Liebe, die ein Leben lang hält, findet sich immer seltener. Grundsätzlich gibt es vier Beziehungskonzepte in unterschiedlich vielen Variationen.

Die häufigste Form ist die monogame Beziehung. Zwei Menschen gestalten gemeinsam ihr Leben, ob mit Kindern oder ohne, lesbisch, schwul oder bisexuell ist hierbei lediglich eine Frage der persönlichen Vorlieben und Wünsche. Eine weitere, im europäischen Raum aber noch seltener verbreitete Art ist die Polyamorie. In polyamoren Beziehungen haben ein oder beide Partner neben der Hauptbeziehung weitere Beziehungen oder Liebschaften. Dies ist von beiden Partnern gewollt. Dabei stehen die Beziehungen selbst im Vordergrund, weniger der sexuelle Part. Eine ganz ähnliche Form ist die offene Beziehung. Allerdings liegt hier der Fokus im Wesentlichen auf dem sexuellen Aspekt. Die Hauptbeziehung wird in der Regel als die eigentliche Paarbeziehung verstanden. Schwierigkeiten tauchen bei beiden Formen dann auf, wenn einer der beiden Partner nicht mit dieser Konzeption zurechtkommt und nur einwilligt, um die Beziehung zu erhalten. Die Fernbeziehung ist eines der Beziehungskonzepte, die als Reaktion des gesellschaftlichen Wandels zu verstehen ist. Durch die veränderten Kommunikationsmöglichkeiten entstehen immer häufiger Beziehungen über größere Distanzen hinweg. Die Flexibilität, die in beruflicher Hinsicht zunehmend erwartet wird, prägt diese Beziehungsart ebenfalls. Oft sind die berufliche Gründe für eine Fernbeziehung ausschlaggebend und erzwingen eine solche in manchen Fällen sogar. Innerhalb dieser vier Konzepte gibt es zahlreiche Abstufungen, denn jede Beziehung ist anders und auf ihre Art einzigartig. Wie sie aufgebaut ist und welchen Regeln sie folgt, liegt letztlich in der Entscheidungsfreiheit jedes Einzelnen. Oft verändern sich Beziehungskonzepte auch im Laufe der Jahre durch Erfahrungen sowie die Entdeckung der eigenen Vorlieben und Vorstellungen.